So gelingt die Expansion nach Österreich
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Wer nach Gründen sucht, als Unternehmen in die Schweiz zu expandieren, wird schnell fündig: hohe wirtschaftliche Standards, eine stabile politische Lage und hochqualifizierte Fachkräfte. Zusätzlich macht auch das Thema Innovation die Schweiz zu einem attraktiven Ziel für Unternehmen. Laut dem Global Innovation Index 2022 ist die Schweiz auch in diesem Jahr das Land mit der weltweit höchsten Innovationskraft. Zum Vergleich: Deutschland hat es auf den achten Rang geschafft, während Österreich Platz 17 belegt.
Auch viele logistische Gründe sprechen für eine Expansion innerhalb der DACH-Region. Da ist zum einen die räumliche Nähe, kurze Transportwege und viele ähnliche regulatorische Vorschriften und Gesetze. Auch die gemeinsame Sprache verbindet die drei Länder zum Großteil miteinander.
Doch bedeutet das, dass eine erfolgreiche Expansion ohne große Änderungen der Strategie und des Angebots möglich ist? So einfach ist es leider nicht. Wir haben uns die Schweizer Payment-Landschaft und das Kaufverhalten der Einwohner näher angeschaut und einige hilfreiche Tipps und Tricks zusammengetragen, die Händler bei einer Expansion unterstützen.
Wenn Sie in Erwägung ziehen, physische Geschäfte in der Schweiz zu eröffnen, haben wir gute Nachrichten für Sie: Laut der Schweiz Edition des Retail Reports 2022 bevorzugen 63% der Verbraucher auch nach der Pandemie weiterhin das Einkaufen im Ladengeschäft. Dennoch hatte das starke Wachstum des Online-Handels einen Einfluss auf die Gründe für einen Besuch in physischen Geschäften. Beispielsweise besuchen 60% der Schweizer Ladengeschäfte hauptsächlich zum Vergnügen und nicht aus Bequemlichkeit. Daraus wird deutlich, dass das Einkaufserlebnis im stationären Handel im Vordergrund steht und somit ein wichtiger Bestandteil Ihrer Expansionsstrategie sein sollte.
Um ein Einkaufserlebnis zu schaffen, das einen Besuch wert ist, spielen Technologien eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Retail Reports geben 39% der schweizerischen Verbraucher an, eher bei Einzelhändlern einzukaufen, die Technologien zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses vor Ort einsetzen. Für eine erfolgreiche Umsetzung empfiehlt sich die Einbindung von digitalen Services und Omnichannel-Ansätzen in das Geschäftsmodell. Denken sie zum Beispiel an:
Der Verkauf über verschiedene Kanäle war für viele Unternehmen eine Antwort auf die geschlossenen Läden während der Pandemie - doch wird sich dieser Trend halten? Laut dem Commerce Report Schweiz 2021 ist die Antwort ein klares Ja. Auch der Adyen Retail Report bestätigt dieses Ergebnis: 51% der Befragten in der Schweiz geben an, dass sie einen Omnichannel-Ansatz auch nach der Pandemie erwarten.
Wie in vielen anderen Ländern auch, war die Pandemie in der Schweiz ein Wachstumstreiber für den Online-Handel. Wie aus einer Studie von Handelsverband.swiss hervorgeht, kauften die Schweizer allein im Jahr 2021 für 14,4 Mrd. Schweizer Franken (CHF) Waren im Internet, was eine Zunahme um 9,9% bedeutet. Übrigens: von den 14,4 Mrd. CHF wurden 12,3 Mrd. bei Unternehmen mit einer .ch Domain ausgegeben und 2,1 Mrd. an Bestellungen bei Unternehmen im Ausland.
Dazu allerdings ein wichtiger Hinweis: Seit 2020 wird in der Schweiz ein unterdurchschnittliches Wachstum beim Online-Auslandseinkauf verzeichnet - ein Trend, der sich laut Handelsverband.swiss in 2021 weiter verstärkt hat. Im Allgemeinen lohnt sich für Online-Unternehmen dennoch die Überlegung, ihr Angebot auf die Schweiz auszuweiten. Jedoch sollten Unternehmen einen Fokus auf die Lokalisierung ihres Angebots legen sowie die potentielle Erstellung einer separaten .ch Domain - diese ist auch ohne Zugehörigkeit oder Wohnsitz in der Schweiz registrierbar.
Nicht alle Branchen im Schweizer E-Commerce wachsen laut Handelsverband.swiss gleich schnell. Für die folgenden Branchen ist eine Expansion in die Schweiz besonders lohnenswert:
Ein erfolgreiche Expansion in die Schweiz ist nur möglich, wenn die individuellen lokalen Bedürfnisse vor Ort erfüllt werden. Zum Beispiel gibt es einige wichtige Unterschiede, was die Zahlungspräferenzen der schweizerischen Verbraucher betrifft.
Am POS wird von älteren Generationen noch immer am liebsten zum Bargeld gegriffen. Unter den jüngeren Generationen kann man dagegen eine wachsende Vorliebe für das Bezahlen per Karte oder Smartphone erkennen – 56% nutzen ihre Karte sogar häufiger als ihr Bargeld. Zum Vergleich: In Österreich ziehen nur 44% der Verbraucher die Kartenzahlung vor und in Deutschland sind es 50%.
Laut einer Studie von SIX und der Universität St. Gallen unterscheiden sich die Präferenzen für Bargeld deutlich von Kanton zu Kanton. Beispielsweise ist der Bargeldanteil im Kanton Tessin mit 46% deutlich höher als in Zürich, wo über 70% der Verbraucher die Kartenzahlung vorziehen.
Im E-Commerce werden die folgenden Zahlungsmethoden am häufigsten genutzt:
TWINT sollte jedem Unternehmen, das in die Schweiz expandieren möchte, ein Begriff sein, denn hier handelt es sich um die beliebteste mobile Zahlungsmethode der Schweizer. TWINT ermöglicht es Nutzern, ihr Bankkonto oder ihre Karten mit der TWINT-App zu verbinden, um sicher online und am POS zu bezahlen. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Die Funktionen der TWINT-App reichen zudem weit über die einfache Bezahlfunktion hinaus. Nutzer können beispielsweise Geld an Freunde versenden, Essen nach Hause liefern lassen und Spenden sammeln.
Egal, ob Sie mit Ihrem physischen Geschäft, Ihrem Online-Handel oder beidem expandieren möchten: Wir sind da, um Sie bei Ihren Plänen zu unterstützen.
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