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Zahlungsbetrug verhindern: Proaktivität und Zusammenarbeit

Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Blogserie zur Betrugsprävention erklären wir, warum Zusammenarbeit und Proaktivität den ultimativen Schutz gegen Zahlungsbetrug bieten.

14 November, 2023
 ·  8 Minuten
Illustration einer Person, die ein Schutzschild festhält

Bei der Bekämpfung von Zahlungsbetrug bilden Proaktivität und Zusammenarbeit eine starke Kombination.

Proaktivität dient als Schutzschild, um Betrüger zu stoppen, bevor sie Schaden anrichten können. Wie bei jedem Schutzschild kann es jedoch auch Schwachstellen geben. Hier kommt die Zusammenarbeit ins Spiel, um ein robustes Verteidigungsnetz aufzubauen, in dem jedes Team über wertvolles Fachwissen und umfangreiche Informationen verfügt.

Wenn dieses Wissen geteilt und kombiniert wird, entsteht ein Erfolgsrezept für eine effektive Betrugsbekämpfung. Unternehmen können betrügerische Aktivitäten besser erkennen und verhindern, wodurch die Zahlungslandschaft für alle Beteiligten sicherer wird.

In diesem Blog zeigen wir, wie Händler bestehende Betrugspräventionstools und -strategien nutzen und mit externen Parteien zusammenarbeiten können, um den Zahlungsverkehr für alle sicherer zu gestalten.

Bestehende Strategien und Tools besser nutzen

Datensilos sind die besten Freunde der Betrüger. Deshalb ist der erste Schritt zu einer wirksamen Betrugsprävention das Aufbrechen der Silos zwischen den verschiedenen Teams in Ihrem Unternehmen. 

Fördern Sie eine datenorientierte Kultur

Im Folgenden finden Sie einige Strategien, die Fraud Teams anwenden können, um eine datengetriebene Kultur zu fördern:

  • Sie können eine datengetriebene Kultur fördern, die den Austausch von Informationen unterstützt.

  • Sie können Datenstrukturen standardisieren, um die Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen zu erleichtern.

  • Sie können in Data Warehouses und Integrationsplattformen investieren, um Daten zu zentralisieren.

Fraud Teams können funktionsübergreifend arbeiten und Datenvisualisierungstools einsetzen, um die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zu fördern. Durch die Umsetzung dieser Strategien erhalten Fraud Teams einen umfassenden Überblick über ihre Daten, der ihnen hilft, wirksame Strategien zur Betrugsprävention zu entwickeln.

Die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive

Die meisten Unternehmen betrachten Betrug als notwendiges Übel ihrer Geschäftstätigkeit. Die Kosten für die vollständige Eliminierung von Betrug übersteigen oft bei weitem die Vorteile eines betrugsfreien Geschäfts - erhebliche Umsatzeinbußen und ein schlechtes Kundenerlebnis aufgrund von Falschmeldungen (d.h. die Blockierung echter Kunden).

Eine gute Betrugsbekämpfungsstrategie besteht darin, das richtige Gleichgewicht zwischen Offensive (aktive Betrugsprävention) und Defensive (Auswahl der richtigen Streitfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Verteidigung) zu finden.

Outsourcing an Anbieter von Risiko-Tools

Niemand kennt Ihr Geschäft besser als Sie selbst. Auch wenn die vollständige Auslagerung an einen Anbieter von automatisierten Risiko-Tools eine gute Option zu sein scheint, ist es wichtig, die Kontrolle zu behalten.

Wenn Sie sich für ein Risiko-Tool entscheiden, wählen Sie einen Anbieter mit Branchenkenntnis und nachweislich guten Ergebnissen für ähnliche Unternehmen. Machen Sie Ihr Unternehmen und die damit verbundenen Risiken transparent und verlassen Sie sich nicht nur auf die Technologie. 

Evaluieren Sie regelmäßig die Leistungsfähigkeit Ihres Anbieters und passen Sie Ihre Strategie gegebenenfalls an. Halten Sie sich über die neuesten Trends und Technologien auf dem Laufenden und stellen Sie sicher, dass Ihr Anbieter immer auf dem neuesten Stand der aktuellen Standards der Betrugsbekämpfung ist.

Interne Systeme für das Betrugsmanagement

Einige große Unternehmen ziehen es vor, ihre eigenen Systeme zur Betrugsprävention einzusetzen. Sie sollten jedoch vorher prüfen, ob in Ihrem Unternehmen genügend Ressourcen vorhanden sind, um das Betrugsmanagement intern durchzuführen. Für viele Unternehmen ist es sinnvoll, mit einem externen Dienstleister zusammenzuarbeiten. Diese können zum Beispiel die verschiedenen Stationen der Customer Journey mit einbeziehen und die Genauigkeit der Entscheidungen optimieren - insbesondere bei der Bekämpfung von Zahlungsbetrug.

Zusammenarbeit zur Stärkung der Betrugsabwehr

Da Zahlungsbetrug ein branchenweites Problem ist, ist es nicht nur Ihre Aufgabe, Betrug zu verhindern. Vielmehr handelt es sich um eine gemeinsame Herausforderung, an der alle Akteure des Zahlungssystems beteiligt sind.

Beteiligen Sie sich an branchenweiten Initiativen

Sie können mit der Payment-Branche zusammenarbeiten, indem Sie sich an branchenweiten Initiativen beteiligen, z.B. durch den Beitritt in Betrugspräventions-Netzwerke oder die Teilnahme an Konferenzen.

Wie bereits im ersten Teil dieser Blog-Serie erwähnt, bietet der Merchant Risk Council (MRC) eine gute Gelegenheit, sich mit einer weltweiten Gemeinschaft von Experten für Payments und Betrugsprävention auszutauschen. Wenn Sie mit dem MRC oder einem seiner Partner zusammenarbeiten, erhalten Sie Zugriff auf ein großes Netzwerk an Wissen und hilfreichen Ressourcen. 

Teilen Sie wichtige Informationen mit Ihrem Zahlungsdienstleister oder Ihrer Bank

Im Idealfall sollten sie eng mit Ihrem Zahlungsdienstleister zusammenarbeiten. Indem Sie Informationen austauschen und gemeinsam wirksame Präventionsstrategien entwickeln, können Sie Betrug rechtzeitig erkennen und verhindern. 

Wenn Sie beispielsweise ein Muster verdächtiger Transaktionen auf einem Konto feststellen und den Verdacht haben, dass Betrüger am Werk sind, können Sie sich an Ihren Zahlungsdienstleister wenden, um verdächtige Aktivitäten zu melden und Informationen über die Transaktionen zu übermitteln, z.B. Zeitpunkt, Betrag und Ort.

Der Zahlungsdienstleister kann dann der Sache nachgehen und möglicherweise weitere Transaktionen des mutmaßlichen Betrügers sperren, um finanzielle Verluste für den Händler zu vermeiden. Durch Kollaboration und Informationsaustausch können Sie und der Zahlungsdienstleister eine sicherere Zahlungsumgebung schaffen und verhindern, dass Betrüger mit ihren Maschen durchkommen. 

Implementierung von Best Practices

Sie können auch mit der Payment-Branche zusammenarbeiten, indem Sie bewährte Verfahren zur Betrugsprävention implementieren. Ein Beispiel wäre die Einführung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Kunden, um die Sicherheit ihrer Transaktionen zu erhöhen.

Darüber hinaus können Sie Betrugsüberwachungs-Tools einsetzen, die beispielsweise auf Machine Learning basieren. So können Sie verdächtige Aktivitäten in Echtzeit erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um betrügerische Transaktionen zu verhindern.

Und schließlich kann die regelmäßige Überprüfung von Transaktionsprotokollen dazu beitragen, Trends oder Muster bei betrügerischen Aktivitäten zu erkennen und Ihnen die Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien zu ermöglichen.

Fazit

Zusammenarbeit und Proaktivität sind entscheidend, um Betrug im Zahlungsverkehr zu verhindern. Durch den Austausch von Informationen zwischen Händlern, Zahlungsdienstleistern und Banken kann eine sichere Payment-Landschaft geschaffen werden, die Betrügern den Weg versperrt.

Genau wie ein Schutzschild, das ein sicheres Zahlungssystem gewährleistet, können proaktive Maßnahmen Ihrem Unternehmen helfen, den neuesten Betrugstrends und -taktiken einen Schritt voraus zu sein.

Im dritten Teil unserer Blogserie zur Betrugsprävention erklären wir Ihnen, wie Sie die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen überprüfen und gegebenenfalls anpassen können, um das Betrugsrisiko weiter zu senken.

Sie haben den ersten Teil unserer Blogserie verpasst? Kein Problem, hier können Sie den Beitrag nachlesen. Im ersten Teil beleuchten wir die gängigsten Betrugsmethoden und erklären, wie Unternehmen Risiken erkennen und sich davor schützen können.


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