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So gelingt die Expansion in die Schweiz

Die Schweiz ist ein beliebtes Ziel für deutsche und österreichische Unternehmen. Auch Sie könnten sich eine Expansion in das Nachbarland vorstellen? Erfahren Sie mehr über die Schweizer Payment-Landschaft und die wichtigsten Verbrauchertrends.

15 November, 2022
 ·  4 Minuten

Wer nach Gründen sucht, als Unternehmen in die Schweiz zu expandieren, wird schnell fündig: hohe wirtschaftliche Standards, eine stabile politische Lage und hochqualifizierte Fachkräfte. Zusätzlich macht auch das Thema Innovation die Schweiz zu einem attraktiven Ziel für Unternehmen. Laut demGlobal Innovation Index 2022ist die Schweiz auch in diesem Jahr das Land mit der weltweit höchsten Innovationskraft. Zum Vergleich: Deutschland hat es auf den achten Rang geschafft, während Österreich Platz 17 belegt.

Auch viele logistische Gründe sprechen für eine Expansion innerhalb der DACH-Region. Da ist zum einen die räumliche Nähe, kurze Transportwege und viele ähnliche regulatorische Vorschriften und Gesetze. Auch die gemeinsame Sprache verbindet die drei Länder zum Großteil miteinander.

Doch bedeutet das, dass eine erfolgreiche Expansion ohne große Änderungen der Strategie und des Angebots möglich ist? So einfach ist es leider nicht. Wir haben uns die Schweizer Payment-Landschaft und das Kaufverhalten der Einwohner näher angeschaut und einige hilfreiche Tipps und Tricks zusammengetragen, die Händler bei einer Expansion unterstützen.

Das Kaufverhalten der Schweizer

Im stationären Handel

Wenn Sie in Erwägung ziehen, physische Geschäfte in der Schweiz zu eröffnen, haben wir gute Nachrichten für Sie: Laut derSchweiz Edition des Retail Reports 2022bevorzugen 63% der Verbraucher auch nach der Pandemie weiterhin das Einkaufen im Ladengeschäft. Dennoch hatte das starke Wachstum des Online-Handels einen Einfluss auf die Gründe für einen Besuch in physischen Geschäften. Beispielsweise besuchen 60% der Schweizer Ladengeschäfte hauptsächlich zum Vergnügen und nicht aus Bequemlichkeit. Daraus wird deutlich, dass das Einkaufserlebnis im stationären Handel im Vordergrund steht und somit ein wichtiger Bestandteil Ihrer Expansionsstrategie sein sollte.

Zurich

Um ein Einkaufserlebnis zu schaffen, das einen Besuch wert ist, spielen Technologien eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Retail Reports geben 39% der schweizerischen Verbraucher an, eher bei Einzelhändlern einzukaufen, die Technologien zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses vor Ort einsetzen. Für eine erfolgreiche Umsetzung empfiehlt sich die Einbindung von digitalen Services und Omnichannel-Ansätzen in das Geschäftsmodell. Denken sie zum Beispiel an:

  • Personalisierte Treueprogramme: Entwickeln Sie Payment-basierte Treueprogramme oder eine eigene Marken-App. Fast die Hälfte der Schweizer würde die App eines Einzelhändlers herunterladen, um bessere Treueprämien zu erhalten.
  • Click & Collect: Ermöglichen Sie Kunden, einen Artikel zur Anprobe direkt in die gewünschte Filiale liefern zu lassen.
  • Endless Aisle: Geben Sie Kunden die Möglichkeit, ausverkaufte Artikel direkt im Laden zu ihnen nach Hause zu bestellen. 46% der Schweizer wünschen sich diese Option.

Der Verkauf über verschiedene Kanäle war für viele Unternehmen eine Antwort auf die geschlossenen Läden während der Pandemie - doch wird sich dieser Trend halten? Laut demCommerce Report Schweiz 2021ist die Antwort ein klares Ja. Auch der Adyen Retail Report bestätigt dieses Ergebnis: 51% der Befragten in der Schweiz geben an, dass sie einen Omnichannel-Ansatz auch nach der Pandemie erwarten.

Im E-Commerce

Wie in vielen anderen Ländern auch, war die Pandemie in der Schweiz ein Wachstumstreiber für den Online-Handel. Wie aus einerStudievon Handelsverband.swiss hervorgeht, kauften die Schweizer allein im Jahr 2021 für 14,4 Mrd. Schweizer Franken (CHF) Waren im Internet, was eine Zunahme um 9,9% bedeutet. Übrigens: von den 14,4 Mrd. CHF wurden 12,3 Mrd. bei Unternehmen mit einer .ch Domain ausgegeben und 2,1 Mrd. an Bestellungen bei Unternehmen im Ausland.

Dazu allerdings ein wichtiger Hinweis: Seit 2020 wird in der Schweiz ein unterdurchschnittliches Wachstum beim Online-Auslandseinkauf verzeichnet - ein Trend, der sich laut Handelsverband.swiss in 2021 weiter verstärkt hat. Im Allgemeinen lohnt sich für Online-Unternehmen dennoch die Überlegung, ihr Angebot auf die Schweiz auszuweiten. Jedoch sollten Unternehmen einen Fokus auf die Lokalisierung ihres Angebots legen sowie die potentielle Erstellung einer separaten .ch Domain - diese ist auch ohne Zugehörigkeit oder Wohnsitz in der Schweiz registrierbar.

Nicht alle Branchen im Schweizer E-Commerce wachsen laut Handelsverband.swiss gleich schnell. Für die folgenden Branchen ist eine Expansion in die Schweiz besonders lohnenswert:

  • Heimelektronik / Haushaltgeräte: Bei Händlern in diesem Bereich wird inzwischen jeder zweite Franken online ausgegeben.
  • Mode / Schuhe: Hier werden ca. 30% der Einkäufe online getätigt.
  • Home & Living: In der Kategorie Home & Living sind es ca. 17%.
Schweizer Alpen

So bezahlt man in der Schweiz

Ein erfolgreiche Expansion in die Schweiz ist nur möglich, wenn die individuellen lokalen Bedürfnisse vor Ort erfüllt werden. Zum Beispiel gibt es einige wichtige Unterschiede, was die Zahlungspräferenzen der schweizerischen Verbraucher betrifft.

Am POS wird von älteren Generationen noch immeram liebsten zum Bargeld gegriffen. Unter den jüngeren Generationen kann man dagegen eine wachsende Vorliebe für das Bezahlen per Karte oder Smartphone erkennen – 56% nutzen ihre Karte sogar häufiger als ihr Bargeld. Zum Vergleich: In Österreich ziehen nur 44% der Verbraucher die Kartenzahlung vor und in Deutschland sind es 50%.

Laut einerStudievon SIX und der Universität St. Gallen unterscheiden sich die Präferenzen für Bargeld deutlich von Kanton zu Kanton. Beispielsweise ist der Bargeldanteil im Kanton Tessin mit 46% deutlich höher als in Zürich, wo über 70% der Verbraucher die Kartenzahlung vorziehen.

Im E-Commerce werden die folgenden Zahlungsmethodenam häufigsten genutzt:

  • 74% Kreditkarte und 74% Kauf auf Rechnung
  • 48% TWINT
  • 31% PayPal

TWINT: Die Bezahl-App der Schweiz

TWINT Logo

TWINTsollte jedem Unternehmen, das in die Schweiz expandieren möchte, ein Begriff sein, denn hier handelt es sich um die beliebteste mobile Zahlungsmethode der Schweizer. TWINT ermöglicht es Nutzern, ihr Bankkonto oder ihre Karten mit der TWINT-App zu verbinden, um sicher online und am POS zu bezahlen. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Kundenpotenzial von über vier Millionen aktiven Nutzern
  • Am stärksten bei den 16- bis 34-jährigen Käufern verbreitet
  • Zahlung am POS durch Scannen eines QR-Codes auch ohne Kartenlesegerät möglich
  • Keine Kreditkarte erforderlich

Die Funktionen der TWINT-App reichen zudem weit über die einfache Bezahlfunktion hinaus. Nutzer können beispielsweise Geld an Freunde versenden, Essen nach Hause liefern lassen und Spenden sammeln.

Sie denken an eine Expansion in die Schweiz?

Egal, ob Sie mit Ihrem physischen Geschäft, Ihrem Online-Handel oder beidem expandieren möchten: Wir sind da, um Sie bei Ihren Plänen zu unterstützen.

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